So finden Sie Ihren Genius – reiben Sie doch mal Ihre innere Lampe
Machen Sie es sich gemütlich. Sie werden schon mindestens ein Stündchen für die folgende Arbeit brauchen, aber es lohnt sich! Nehmen Sie sich eine Tasse Tee oder Kaffee, mehrere Blatt Papier, etwas zu schreiben, ein Tablet oder einen Laptop und dann kann’s losgehen. Die Arbeit am inneren Genius ist sprachliche Arbeit, schreiben Sie deswegen alle Gedanken zu den folgenden Schritten auf. Das ist Ihr Wortmaterial, aus dem Sie Ihren inneren Genius basteln werden.
Zentrale Fragen
Beantworten Sie für sich folgende Fragestellung (in Anlehnung an eine Fragenzusammenstellung von Roland Varduhn).
- „Für welches Thema, Anliegen, für welche Aufgabe brenne ich?
Wofür würde ich wirklich alles auf den Tisch lege und meine besten Kräfte wecken?
- „Was haben andere Menschen davon, dass es mich gibt?“ Karl Pilsl. Was will ich bewirken?
- Das, was ich der Welt zu geben habe ist das, was ich selbst am dringendsten brauche! Wenn der Satz wahr wäre, was würde das sein?
- Wenn ich wüsste, ich bin erfolgreich – was würde ich sein, tun und haben wollen?
- Was (davon) liebe ich so sehr, ist mir so wichtig, dass ich dafür bereit bin den „Preis zu bezahlen“, dafür auf anderes zu verzichten oder mich ins Zeug zu legen?
Vertiefung
Sie können noch tiefer hinschauen, indem Sie an die oben gegebenen Antworten mehrfach die Frage stellen: „Warum?“ oder alternativ „Wozu ist es gut? Wozu dient es?“
Visuelle Absicherung
Suchen Sie sich zwei bis drei Bilder im Internet, die symbolisch für Ihr bestes Selbst stehen (z.B. eine offene Tür, ein cooles Cabrio, einen buntes Blumenarrangement). Lassen Sie sich durch Bilderseiten treiben oder suchen Sie nach bestimmten zentralen Begriffen, hören Sie dabei immer auf Ihre Intuition. Sie müssen auf den ersten Blick nicht verstehen, warum Sie dieses Bild „anspringt“. (Auf www.pixabay.com gibt es beispielsweise viele kostenlose Bilder). Dann halten Sie Ihre Assoziationen zu den zwei bis drei Bildern ebenfalls schriftlich fest.
Auswertung
Streichen Sie nun die wichtigsten Verben, zentrale Substantive und Wendungen in Ihren Antworten aus Schritt 1 bis 3 an. Die wichtigsten sind die, die mit Ihnen in Resonanz gehen und Sie positiv und leicht „erregend“ gefühlsmäßig ansprechen. Formulieren Sie daraus einen Satz nach dem Muster: Ich + aktives Verb (z.B. fliege, gestalte, unterstütze, lebe) + Ziel/Zielgruppe, indem ich + weiterer Satzteil. Es kann sein, dass Sie mit diesem Leit-Satz schon sehr glücklich sind, dann ist alles gut und Sie können hier aufhören.
Der klassische Genius besteht aus zwei Wörtern. Wenn Sie Ihr Ergebnis also noch ein bisschen mehr zuspitzen möchten, dann versuchen Sie diesen Satz zu einem mottoartigen Zweiwortsatz zu verdichten und finden Sie heraus, worum es Ihnen wirklich wirklich geht.
Beispiele für klassische Genii: Freude leben, Menschen zusammenbringen, mich verwirklichen, Kinder stark machen, Strukturen schaffen, Natur bewahren etc.
Herzlichen Glückwunsch! Sie sind einem erfüllten Arbeitsleben einen großen Schritt näher gekommen, wenn Sie nun möglichst oft versuchen, Ihren Genius zu leben. Und die Welt wird es Ihnen danken, weil der Genius nicht nur ein Geschenk an Sie, sondern Ihr Beitrag ist, den Sie allen schenken.
Zur Vertiefung:
Richards, D.: Is Your Genius at Work? 4 Key Questions to Ask Before Your Next Career Move, Nicholas Brealey
Die Autorin: