Zusammen
   erfolgreich
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Unsere doch eher
verstandesbetonte Welt versucht uns
einzureden, dass wir alle unabhängig
funktionieren sollen.
Stelle dir vor, du
   trinkst deinen Kaffee.
Sind wir wirklich so
unabhängig?
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Damit du das überhaupt tun kannst, waren im Normalfall hunderte von Menschen beteiligt.
Ja, du hast das richtig gelesen … hunderte von
Menschen. Da gab es zum Beispiel die Menschen
auf der Kaffeeplantage, im Transport und
im Vertrieb. Dann die Menschen, die
die Tasse entworfen, hergestellt,
verkauft haben, ...
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... dann die Kaffeemaschinen-Produzenten, die Marketingverantwortlichen, um nur einige zu nennen.
Hmm ... eventuell nimmst du Zucker und/oder Milch
in deinen Kaffee und da waren schon wieder
viele Menschen involviert, damit du
deinen Kaffee so trinken kannst,
wie du ihn liebst.
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Somit wäre die Frage, ob wir unabhängig sind,
bereits beantwortet.
extraWissen
Wieviel Wasser braucht es für eine Tasse Kaffee?
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Wissenschaftler kommen zu einem ganz anderen Ergebnis. Benötigt werden ca. 140 Liter. Sie beziehen nämlich auch die Wassermenge mit ein, die dafür notwendig ist, die Kaffeepflanzen zu wässern, zu ernten, zu rösten, zu verschiffen, zu verpacken, ... .
Zwei Deziliter?
... das 700fache!
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Doch wie oft versuchen wir uns im besten Licht zu
präsentieren und tun so, als könnten und wüssten wir
alles selbst besser? Wir verpassen so wertvolle Ideen
und Möglichkeiten und aktive Beziehungen.
Offenheit und Interesse am Erfahrungsschatz
von anderen Menschen sind das Fundament für deine
privaten und beruflichen Erfolge.
Ganz gleich, was du dir vorgenommen hast, du bist auf
das Miteinander angewiesen. So wie andere wiederum
auf dich angewiesen sind. Â
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Gibt es ein Thema, zu dem du gerne mehr Ideen
und Möglichkeiten hättest? Zum Beispiel:
• Deine Beziehung vertiefen
• Ein berufliches Ziel verwirklichen
• Einen Konflikt mit einem Menschen lösen
• Einen Partner finden
• Eine Sitzung, ein Fest, Ferien planen
  ...
Lasse dich von den Ideen anderer Menschen inspirieren.
Und sei du selbst auch eine Inspiration für andere.
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Vielleicht hast du sogar Lust, etwas zu organisieren
und in einer Gruppe Ideen zu bestimmten Themen aus-
zutauschen. Das kann ganz locker gestaltet werden zu
Kaffee und Kuchen oder auch klar strukturiert und
organisiert.
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Aus der systemischen Therapie kennt man das
Format der reflektierenden Gruppe.
Das könnte zum Beispiel so ablaufen:
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Es gibt einen
Themensteller.
Das ist die Person, die gerne
mehr Ideen und Möglichkeiten
für ein Thema hätte.
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... und so funktioniert's in 6 Schritten!
Dann gibt es die
reflektierende
Gruppe, die sich
über das Thema des
  Themenstellers
  austauscht.
Die Gruppe
  sitzt im Kreis. Der
  Themensteller sitzt
 ausserhalb.
Darstellen des Themas:Â ca. 2 Minuten
Der Themensteller schildert ein Thema aus dem privaten oder beruflichen Bereich, zu dem er gerne mehr Möglichkeiten hätte.
1
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Verständnisfragen: ca. 1 Minute
Die Mitglieder der reflektierenden Gruppe haben die Möglichkeit Verständnisfragen zu stellen oder wichtige weitere Informationen einzuholen.
2
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Analyse und Suche von Möglichkeiten:
ca. 15 Minuten
3
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Die Gruppe diskutiert unter sich im Kreis und wendet
sich nicht dem Themensteller zu.
Wichtig: Der Themensteller beteiligt sich nicht an der
Diskussion. Er macht sich evtl. stichwortartige Notizen,
falls irgendwelche Ideen bei ihm eine Resonanz zeigen.
Die Mitglieder der reflektierenden Gruppe tauschen
sich zum Thema aus. Sie teilen der Gruppe ganz frei und
locker Ihre persönlichen Ideen und Lösungsansätze aus.
Durch die Äusserungen der anderen können unter
Umständen wieder neue Ideen entstehen.
Der ganze Ablauf passiert in einer wertschätzenden,
toleranten Grundhaltung dem Themensteller und den
Teammitgliedern gegenüber.
Jedes Mitglied der reflektierenden Gruppe sollte ungefähr
die gleiche Zeit zum Reden beanspruchen dürfen.
Feedback:Â ca. 1 Minute
Der Themensteller formuliert kurz, welche Aspekte der
Beiträge ihn am meisten angesprochen hat, ohne dabei
speziell die Beiträge dem Ideenbringer zuzuordnen.
Er sieht evtl. schon konkrete Schritte das Gehörte
umzusetzen.
4
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Danken
Der Themensteller bedankt sich für die Ideen.
5
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Rollenwechsel
Die Rollen werden gewechselt und jemand aus der Reflektierenden Gruppe wird Themensteller.
6
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extraWissen
Die reflektierende Gruppe
In welchem Rahmen auch immer du die grossen Potenziale von anderen Menschen einbeziehst und dich selbst einbringst ... eines ist klar:
Â
Deine Erfolge entstehen durch das Zusammenspiel mit anderen Menschen.
Eine Tasse Kaffee ebenso ;-)
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Woher stammt das Format Reflecting Team/die reflektierende Gruppe?
Tom Anderson, ein norwegischer Psychiater und Psychotherapeut, ist der Entwickler des Reflecting Team. Er spezialisierte sich nach seinem Medizinstudium, das er 1961 abschloss, auf Psychiatrie und erhielt eine Professur für Sozialpsychiatrie an der Universität von Tromsø in Nordnorwegen. Als Supervisor befasste er sich mit der praktischen Arbeit von Sozialarbeitern, Krankenschwestern, Physiotherapeuten und Ärzten.
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Im Rahmen der Systemischen Therapie holte er zusätzliche Therapeuten, die bei den Therapiegesprächen anwesend waren. Sie verfolgten das Coaching-Gespräch, indem sie direkt im Raum sassen, sich jedoch nicht aktiv beteiligten.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt führte dann das Reflecting Team ein Gespräch über das beobachtete Coaching-Gespräch und berichtete über seine Wahrnehmungen. Ziel war es, weitere Ressourcen für die Entwicklung vielfältiger Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten zu schaffen.
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Was beim Reflecting Team zu beachten ist:
Das Reflecting Team achtet darauf Aussagen,
Beobachtungen wertschätzend zu formulieren.
Beobachtungen werden nur als Angebot verstanden, um neue Lösungen zu finden.
Beobachtungen oder Erklärungen für Verhaltensweisen sind subjektiv. Deshalb äussert der Beobachter relativierende Erklärungen wie z.B.: "Ich habe wahrgenommen...".
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Fragen sollten vorsichtig und im Konjunktiv formuliert werden wie z.B. „Könnte es sein, …?“
Es wird nur über das gesprochen, was im direkten Zusammenhang mit dem aktuell besprochenen Thema steht.
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Tom Andersen über die Reflektierende Gruppe:
Einfach genug, um zu funktionieren, kreativ genug, um hilfreich, klein genug, um transportabel, und billig genug, um anwendbar zu sein.